Pfarrgeschichte Großlobming

In Großlobming wirkte ein großer Künstler der Spätgotik, ein Steinbildner von hervorragender Art, der unter dem Namen „Meister von Großlobming“ bekannt wurde. Seine Sandsteinstatuen gelten als Hauptwerke des „Weichen Stils“ in Österreich. In der Kirche befinden sich nur Kopien, die Originale sind im Museum mittelalterlicher Kunst im Wiener Belvedere ausgestellt. Die eindrucksvollste Statue ist wohl die des Hl. Johannes.
Der älteste Teil der Kirche ist das N-Schiff mit seinem Kreuzrippengewölbe. Das Sternrippengewölbe des Chores weist in den Ausgang der Gotik. Es wird duch einen runden Stein geschlossen, der das Johanneshaupt trägt. Durch die Restaurierung innen kommen nun auch die Maßwerkfenster des Presbyteriums, das spitzbogige Turmportal und die Tür mit dem schönen gotischen Eisenbeschlag zur Geltung.
Besonders hervorzuheben ist das Sakramentshäuschen aus der Zeit um 1520. Es zählt mit seinem krabbenbesetzten Kielbogen, der Kreuzblume, den Fialen und dem Eisengitter, das 16 verschiedene durchbrochene Fischblasen-Ornamentfelder ausweist, zu den reizvollsten seiner Art. Aus der Zeit des Barock stammen das Gewölbe des Hauptschiffes, der Hochaltar mit seinen gedrehten Säulen und Knorpelwerkornamenten und die beiden Seitenaltäre.
Im Juli 1984 begann die Renovierung der Pfarrkirche. Die Bestandspläne der Kirche wurden von Baumeister Josef Löcker erstellt. Die örtliche Bauleitung übernahm Alois Sontacchi. Die Pfarrbevölkerung mit den örtlichen Vereinen hat in über 1000 Arbeitsstunden wesentlich zur Renovierung beigetragen. An der Südwand außen finden wir ein Christophorusfresko aus dem Ende des 15. Jahrhunderts. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es stark zerstört und konnte im Zuge der Bauarbeiten ebenso restauriert werden. Die Großlobminger können also stolz von „ihrer Pfarrkirche“ sprechen. Die Instandsetzung des spätgotischen Gotteshauses, das zu den schönsten Sakralbauten der Gegend zählt, fand durch diese Außenrenovierung eine würdige Vollendung.
Ein großes Projekt wurde 2011 in Angriff genommen, natürlich wieder unter hohem persönlichem Einsatz der guten Geister der Pfarre. Der Kirchturm wurde neu mit Schindeln gedeckt. Kugel und Kreuz am Turm erstrahlen im neuen Glanz.